22. - 24.10.2004
Über'n großen Teich
ein Volksstück mit Musik
von Heinz Höpfner nach Adolph Philipp

Von 1836 bis 1934 diente Hamburg mehr als fünf Millionen Menschen als Tor zur (Neuen) Welt. „Über’n großen Teich” flohen sie vor Hunger, Armut und Kriegen, vor politischer und religiöser Verfolgung. Ihr Ziel: Amerika, das Land der Freien. Von diesen Menschen handelt „Über’n großen Teich”.

Wir schreiben das Jahr 1902. Großes Gewühl herrscht am Hamburger Hafen. Reisende, Abschiednehmende, Gepäckträger, Schaulustige und Hafenarbeiter treten sich gegenseitig auf die Füße. Deutsche und amerikanische Beamte kontrollieren die Auswanderer.

Da sind die Berliner Schnauzen Louis Strumkohl ("Mein Herr? Ick bin kein Herr! Ick bin Louis Strumkohl!") und Miene Brandt, beide ungehobelt und dynamisch, wie es sich für ihre Herkunft gehört! Und dort: Jeremias Hitzköpfle der seinen Namen alle Ehre macht, mit Ehefrau Bärbel und sechs... sagen wir lebendigen Kindern. Die Nähmaschinennäherin Hulda Knorpel macht trotz ihrer Herkunft („Aus Bärne in Sachsen, wo die hübschen Mädchen uff die Bäume wachsen”) einen guten Eindruck. Der Baron Egon von Schlippenbach hingegen ist mit Vorsicht zu genießen, er sagt es selbst. „Ich tu nicht viel, der Adel macht es schon, denn ich bin Freiherrr und Baron.” Geld hat er trotzdem keins. Und nicht zu vergessen: Die Geschwister Hein und Trinlieschen Lehmkuhl „ut Verlann, dat is ganz dicht bi Hamborg, wat an'ne Elbe liggt.”. Sie reisen auf den Spuren ihres Landmannes Christian Woermann, der schon vor Jahrzehnten ausgewandert ist. Sie werden ihm begegnen. Aber bevor die fröhliche Gesellschaft den Dampfer in eine neue Zukunft betreten kann, sind viele Hindernisse zu überwinden. Der Kontrolleur hat's bannich schwör...

„Nun freue Dir Amerika, mach Dir empfangsbereit”, freut sich die gute Miene auf ihre neue Heimat. Aber nicht jeder wurde dort glücklich. Einige schafften es vom Tellerwäscher zum Millionär, andere fielen Betrügern oder anderem Unbill zum Opfer.

Christian Woermann hat es geschafft. Er ist Brauereibestitzer in New York. In seinem Restaurant trifft sich unsere Reisegesellschaft zwei Jahre nach der Ankunft wieder. War Amerika gut zu ihnen? Nur so viel sei verraten: 1907 sehen sich alle noch einmal wieder. Auf einem rauschenden Fest in den Vierlanden.

Vor mehr als 100 Jahren schrieb Adolph Philipp die erste Version dieser Komödie. Sie erlebte erfolgreiche Aufführungen – ob am Hamburger Thalia-Theater, in Berlin oder sogar in Amerika. 1920 – 1935 feierte eine Neubearbeitung große Erfolge. Und 1963 wagte sich Heinz Höpfner an eine dritte Version der Komödie – wiederum mit Gastspielen von Hamburg bis Berlin. Ein Stück über Hamburger Geschichte – zugleich ein Stück Hamburger Theatergeschichte.

Freuen Sie sich jetzt auf eine Neuauflage mit Schwung!, Humor!, vielen Dialekten! – und jeder Menge Live-Musik! Ein Orchester, ein Chor und die Schauspieler selbst stehen bereit, um vielen Klassikern der Jahrhundertwende ihre Stimme zu verleihen. Erleben Sie einen großen Theaterabend.